Montana – LIK Nord – Landschaft und Industriekultur Nord

KENNT HIER JEDER.NUR NICHT DIE SCHÄTZE.
1.000 ha pures Montana

Auf rund 1.000 ha wechseln sich Halden, Wälder und Weiher im Raum Neunkirchen, Heinitz und bis Friedrichsthal ab.

Sie stellen den wohl typischsten Ausschnitt der Landschaft der Industriekultur-Nord dar. Fast alles, was wir dort als „Natur“ empfinden, ist mehr oder weniger stark vom Bergbau geschaffen oder beeinflusst.

Dies trifft ebenso für den Eichenanteil in den Wäldern wie die große Zahl von Weihern zu, die für den Bergbau Wasservorräte zurückhielten.

Heute sind sie, je nach Nutzungsintensität, Heimstätten für unterschiedlichste (Wasser-)Pflanzen, Amphibien und Libellen. Die letzte Artengruppe stellt auch das Symboltier des Projekts dar, da sie bereits zur Entstehungszeit der Karbonwälder vor mehr als 200 Mio. Jahren, aus denen die Steinkohle hervorging, existierte und als lebende Fossilien noch heute fasziniert.

Eingriffe und Artenschutz müssen deshalb keine Widersprüche in einem Naturschutzprojekt sein!

Der Schlüssel zum Artenreichtum der Halden, Kohlelagerstätten etc. ist ihre Nährstoffarmut und damit einhergehend
der lückige Bewuchs. Nur noch auf wenigen Flächen in unserer Landschaft wächst es nicht üppig und bietet damit den Hungerkünstlern unter den Arten eine letzte Heimstätte.

Hervorzuheben sind z. B. extrem selten gewordene Amphibienarten wie die Gelbbauchunke, Wechselkröte oder die Geburtshelferkröte. Meist genügen diesen Arten bereits kleine Gewässer, die auch austrocknen dürfen, dafür aber den Vorteil des schnellen Erwärmens und Fehlens von Fischen bieten.

Aber selbst diese nährstoffarmen Habitate verlieren mit der Zeit ihre Besonderheit und werden nährstoffreicher und damit wieder ärmer an Spezialisten. Deshalb sind Eingriffe wie Gehölzbeseitigungen oder das Abschieben nährstoffreich gewordenen Oberbodens ein Mittel, die landschaftlichen Besonderheiten und ihre Arten zu schützen.

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